Berlin-Brandenburgisches Künstlerlexikon

Hinweise zur Anlage und Nutzung des Lexikons

Grundsätzlich gilt bei einem Lexikonvorhaben dieses Umfangs, dass die Beiträge so knapp wie möglich gehalten sind, der einführende Freitext das Wesentliche sagt und nicht detailreich wiederholt, was anderswo leicht nachzulesen ist. Das gilt insbesondere bei solchen Künstlern, über die es eine geradezu unübersehbare Flut an Literatur gibt: Hier ermöglichen vor allem Werkverzeichnisse ebenso wie neuere grundlegende Arbeiten den Einstieg. In solchen Fällen muss auch ältere Literatur nicht lückenlos aufgeführt werden, zumal wenn sie in der genannten Literaturauswahl nachzulesen ist. Der Leser kann aber davon ausgehen, dass diese älteren Arbeiten für die Erarbeitung des Lexikonartikels genutzt wurden und ggf. in den Freitext einflossen.

Der besondere Wert des Vorhabens wird in der Erschließung einer großen Zahl bisher unbekannter Künstlerinnen und Künstler bestehen, dadurch wird das Relief der Kunstlandschaft erkennbar und daneben das Ausmaß des Unbekannten und Verlorenen. Mit Hilfe personengeschichtlicher Forschungen tritt der überwiegende Teil der im Lexikon aufgeführten Personen erstmalig aus dem Dunkel heraus. Es ist naheliegend, über solche bisher völlig unbekannten Künstler Details mitzuteilen und sogar Aufbewahrungsorte ihrer Werke zu geben, weil dies sonst nirgendwo anders so zu finden ist. Trotzdem soll der Umfang solcher Texte keine Disproportionen zu bedeutenden und bekannten Künstlern entstehen lassen.

Eingeführt wurde ein orientierender Hinweis auf den Forschungsstand. "Gut erforscht" setzt dabei ein Werkverzeichnis voraus, "teilweise erforscht" deutet auf neuere Initiativen für die Erforschung von Teilaspekten des Werkes. Wenn eine besondere Qualität oder ein eindrucksvoller Lebensweg erkennbar sind, der im Missverhältnis zum Forschungsstand steht, wurde der Hinweis „noch zu entdecken“ vergeben. Eine Religionszugehörigkeit ist im Freitext nur erwähnt, wenn diese die Religion einer Minderheit darstellt. Ebenso wird mitgeteilt, wenn wir von Ehen und Kindern etwas wissen, nicht deren Nichtexistenz. Im Freitext sind Ortsnamen, Einrichtungen und Vereinigungen so genannt, wie sie im beschriebenen Zeitraum bezeichnet wurden.

In einem Gesamtliteraturverzeichnis, das laufend aktualisiert wird, können übergreifende Quellen und Literatur nachgeschlagen werden.

Ein digitales Nachschlagewerk hat gegenüber einem Lexikon in Buchform seine eigenen Gesetze. Die meisten Informationen sind nach Rubriken geordnet, listenmäßig aufgeführt und mit der Möglichkeit zu digitaler Vertiefung versehen. Die Rubriken sind:

Es wurde daher vermieden, die zahlreichen Personen, Orte und Daten im einführenden Freitext sämtlich zu wiederholen, denn dies bedeutet vor allem bei Nennung vieler Lehrer, Schüler, Förderer, Freunde etc., missliche Doppelungen, Längen und weniger Übersichtlichkeit in den Freitexten. Lediglich bei den einführenden Gattungs- und Technikbegriffen, die in der normierten Darstellung alphabetisch angeordnet wiederholt werden, schafft deren gewichtende Nennung im Freitext bereits eine Orientierung. In einer Buchausgabe dagegen, die geplant ist, wird es mehr Differenzierung statt purer Nennung geben.

Wichtig war in den Freitexten die Beschreibung von künstlerischer Qualität und Eigenart, wenn denn Werke dafür vorhanden sind, an denen eine solche ablesbar ist. Die Verschiedenheit künstlerischer Lebenswege ergibt sich nicht aus der Summe an Daten, sondern durch Vergleich und Einsicht auch in gesellschaftliche Mechanismen, die sich innerhalb des hier untersuchten Zeitraums vom 15. bis zum frühen 20. Jahrhundert wandeln. Dass solche Einschätzungen angesichts des Forschungsstandes einen subjektiven Charakter tragen, wissen die Bearbeiter und bekennen sich ausdrücklich dazu, weil dieser auf der systematischen Kontinuität ihrer Arbeit einen festen Grund hat. Der Leser soll außerdem wissen, dass die Freitexte ein Gemeinschaftswerk darstellen, wenn dies nicht anders vermerkt ist. Dabei ist der Aufbau dieser Freitexte der folgende: