Otto Altenkirch (1875-1945)
Dekorations-, Theater- und Landschaftsmaler, vereinzelt auch Zeichner und Aquarellist. Stammte aus der Familie eines Sattlermeisters in Ziesar, die Mutter Schuhmacherstochter. Jüngstes von sechs Kindern, keine künstlerische Bildung in der Familie, die Begabung aber von Lehrern erkannt und gefördert. Zunächst Lehre als Anstreicher, Handwerkerwanderung bis Rumänien, Armeedienst in Ortenburg, erst 1899- 1906 Studium an der Kunstakademie in Berlin, besondere Förderung durch Eugen Bracht, diesem nach Dresden folgend und bei diesem über die Studienzeit hinaus Meisterschüler. Ausstellungsdebüt in Berlin und Dresden 1904. Seit 1912 verheiratet. 1910-1920 Tätigkeit als Theatermaler in Dresden, die Theaterinnovationen der Zeit aufgreifend. 1917 Professur. Aus gesundheitlichen Gründen Tätigkeit als Soldat 1914 und als Theatermaler 1920 beendet. 1920 Übersiedlung nach Siebenlehn beim Meißen. Zahlreiche Reisen. Mitglied Künstlervereinigung Dresden seit 1910, von 1921 an Hinwendung zur Kunstgenossenschaft, regelmäßig ausstellend, auch in privaten Galerien vertreten.
Künstlerischer Durchbruch mit der Entdeckung der kargen Landschaft des Heller bei Dresden. Seitdem Motive von großer Schlichtheit und zunehmend ohne Staffage sein Charakteristikum, eindringlich in den Stimmungsgehalten, zunehmend mit plastischem Farbauftrag, auch gespachtelt, die Ateliermalerei zugunsten der Freilichtmalerei aufgebend. Bescheiden im Auftreten, kontinuierliche eigenständige künstlerische Entwicklung. Bekannt geworden auch durch Plakatauftrag für Reisezentrale des deutschen Reichsbahnverkehr, 1936.
Gemälde und Studien in zahlreichen Museen vor allem in Sachsen und Brandenburg sowie in Privatbesitz, die vom Künstler geführte Werkliste ediert (2005) umfasst 2300 Werke, von denen kriegsbedingt nur etwa 10 Prozent erhalten sind. Schriftlicher Nachlass in der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek. [kl-bb]