Auguste Hüssener (1789-1877)
Kupferstecherin aus Stettin, aufgewachsen in Berlin. Entstammte einer Kaufmannsfamilie, die zwei jüngeren Schwestern auch in Malerei, Bossiererei und Kupferstich tätig. Als unverheiratete Frau zeitweise mit den Schwestern zusammenlebend. Ausbildung in Berlin bei Ludwig Buchhorn. Vor allem im Porträtstich tätig, hier eine Folge von Porträts von Schauspielerinnen und Sängerinnen bemerkenswert, auch Reproduktionsgraphik vor allem nach Werken ihres Schwagers Eduard Ratti. Die fein nuancierte Wiedergabe an den Lehrer erinnernd. Über 300 druckgraphische Blätter nachweisbar, das gesamte Werk dieser produktiven Stecherin sicher umfangreicher, in zahlreichen deutschen Sammlungen vertreten, im Stadtmuseum Berlin allein 84 Blätter. 1828–1860 auf der Berliner Akademie-Ausstellung, 1845 auf der Kunstausstellung in Bremen. In den 1830er und 1840er Jahren Schwerpunkt der Tätigkeit. Fast keine Zeichnungen und schriftlichen Quellen bekannt. Vom Wandel druckgraphischer Verfahren und nachlassender Nachfrage nach aufwendigem und teureren Kupferstichreproduktionen existentiell betroffen. Im Alter nicht mehr arbeitsfähig, finanzielle Unterstützung von der Akademie der Künste und aus dem Buchhornfonds seit 1870. [kl-bb]
Nicht gut erforscht, noch zu entdecken