Ferdinand Kiesling (1810-1882)
Landschafts- und Ansichtenmaler aus Brandenburg an der Havel, Sohn eines Chausseeinspektors. Ausbildung in Düsseldorf 1833 bis 1838, wo der junge Johann Wilhelm Schirmer ihn prägte, dann in Potsdam ansässig und dort mehr als drei Jahrzehnte tätig, auch im Potsdamer Kunstverein aktiv. Im Alter nach Berlin und zuletzt nach Siethen Kr. Teltow übersiedelnd. Auf der Berliner Akademie-Ausstellung zwischen 1836 und 1872 häufiger, auch auf der Leipziger Kunstausstellung 1841, 1845. Verheiratet, fünf Kinder, reformiert.
Kiesling geht über die Darstellung von Landschaftsveduten im engeren Sinne hinaus, sein Streben ist auf Charakterlandschaften gerichtet, teilweise auch mit jüngerer Historie. Sorgfältig in Stimmungen und Staffage, das Spätwerk pastoser im Farbauftrag dem Zeitgeschmack entsprechend. Der Stil trifft in der Frühzeit den Kunstgeschmack König Friedrich Wilhelms III., der bereits 1836 das Debütbild erwarb und damit wohl auch die Ansiedlung in der Residenzstadt förderte, die Erwerbung vom Preußischen Königshaus bis 1851 häufiger, insgesamt 16 Gemälde (heute Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg). Darüber hinaus bisher weniger als 20 Gemälde bekannt (u.a. im Stadtmuseum Brandenburg an der Havel, Potsdam Museum, in Privatbesitz). [kl-bb]