Berlin-Brandenburgisches Künstlerlexikon

Ansicht des Tals von Diano bei La Polla, von Jacob Philipp Hackert, 1797 (RR-F @ Schloß Wernigerode GmbH / Henrik Bollmann 2014)

Jakob Philipp Hackert (1737-1807)

Einflussreichster deutscher Landschaftsmaler des Klassizismus, der auch Schlachten-, Marine- und Tierdarstellungen hervorbrachte und als Porträtmaler tätig war. Ab den 1760er Jahren phasenweise auch als Radierer tätig. Stammte aus der in Berlin und Prenzlau tätigen Künstlerfamilie Hackert, deutsch-reformiert. Erste Förderung vom Vater, ab 1753 in Berlin in der Werkstatt des Onkels Johann Gottlieb (d.Ä.), dann unter dem Einfluss von Johann Georg Glume selbständiger Wohnsitz und künstlerische Tätigkeit zunächst als Kopist. Wichtiger Netzwerker, ehrgeizig, erfuhr glückvolle Förderung und trat auch unternehmerisch hervor. Sein Bruder Georg Abraham widmete sich mit seiner Werkstatt ganz der druckgraphischen Verbreitung seiner Werke. Stilistisch relativ gleichmäßig, wandelt sein Stil sich im Alter zu mehr malerischer Plastizität. In Berlin und Brandenburg nur bis Sommer 1762: erster Unterricht beim Vater in Prenzlau, dann ab 1758 Förderung durch die Akademie, insbesondere Akademiedirektor Le Sueur. Erste Ölgemälde 1760, zwei Darstellungen vom Berliner Tiergarten, die ihm Anerkennung brachten. Ab Sommer 1762 erst in Stralsund, Rügen, Stockholm, ab 1766 Paris, Normandie, ab Dezember 1768 in Italien, zunächst Rom. Vielfältige Reisetätigkeit in Italien. Seit 1783 auswärtiges Mitglied der Berliner Akademie. Für verschiedene europäische Auftraggeber tätig, seit 1786 Hofmaler des Königs von Neapel und dort 1787 Bekanntschaft mit Goethe, dem er Zeichenunterricht erteilte und seitdem mit ihm im Austausch stand. Ab 1803 in San Pietro di Careggi/Florenz ansässig. Blieb unverheiratet, sorgte jedoch insbesondere nach dem Tod des Vaters 1768 für seine zehn Geschwister, darunter vier erwachsene Schwestern, alle in Berlin, wohin er niemals mehr reiste. Die Hackertsche klare, strenge Manier war seinerzeit gerühmt, nachgeahmt und unerreicht. Die nach seinen Aufzeichnungen von Goethe (1811) herausgegebene Biographie für die zeitgenössische Rezeption wichtig. Eine Generation später urteilte wie Nagler: „Seine Gemälde sind zahlreich und viele auch durch Kupferstiche bekannt, die viel gekauft und vergessen wurden. Zu seiner Zeit wurde ihm die Krone der Landschaftsmalerei zuerkannt, aber diese wurde ihm in neuerer Zeit vom Haupte genommen (…)“. Wieder aufgewertet seit den 1970er Jahren beginnend durch die Forschungen von Wolfgang Kröning.
Sein Werk in allen größeren Museen und Sammlungen Europas vertreten, bearbeitet (zuletzt 1994: insgesamt 478 Gemälde [davon 19 aus der Berliner Zeit, die holländischen Einfluss zeigen], 827 Zeichnungen). Berckenhagen trug 1975 für seine deutsche Frühzeit 31 Werke zusammen. In seiner Geburtsstadt Prenzlau befindet sich der größte Bestand seiner Werke im Land Brandenburg. [kl-bb]

Gut erforscht

Alternative Namensformen

Normdaten

Person

Geburtsdatum 15.09.1737
Geburtsort Prenzlau
Herkunftsregion Brandenburg, Uckermark
Sterbedatum 28.04.1807
Sterbeort San Pietro di Careggi

Tätigkeit

Technik Malerei, Radierung, Zeichnung
Gattung Ansicht, Kopie, Landschaft, Marine, Porträt, Schlacht, Tiermalerei
Reisen

Familie

Vater Jakob Philipp Hackert (der Ältere)
Mutter Margarete Kunigunde Hackert
Geschwister Carl Ludwig Hackert
Friedrich Wilhelm Hackert
Georg Abraham Hackert
Dorothea Elisabeth Hackert
Charlotte Dorothea Hackert
Johann Gottlieb Hackert
Margarete Sophia Hackert
Margarethe Friederike Hackert
Margarethe Friederike Aster
Wilhelmine Elisabeth Hackert
Margarethe Friederike von Maltitz

Netzwerk

Lehrer/-innen Johann Gottlieb Hackert (der Ältere)
Johann Georg Wille, Paris
Geförderte Johann Wolfgang von Goethe, Neapel, 1786
Friedrich Wilhelm Hackert
Förderer/-innen Johann Gottlieb Glume, Berlin, 1755
Blaise Nicolas Le Sueur, Berlin, 1758-1761
Karl Wilhelm Ramler, Berlin, 1761
Adolf Friedrich von Olthof, Stralsund, Rügen, 1762-1764
Johann Friedrich Reiffenstein, 1768, 1793
Johann Wolfgang von Goethe
Schüler/-innen Carl Ludwig Hackert

Veröffentlichungen von Jakob Philipp Hackert

Quellen und Literatur zu Jakob Philipp Hackert

Stammbaum

Karte

Aktivität

Verknüpfte Objekte bei museum-digital

Veduta della parte pseudourbana, o sia nobile di una Villa posta fuori di Pompei, presa di lato all'ingresso del suo Giardino

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Veduta dell'interno del tempio d'Iside in Pompei

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Veduta della porta di Pompei e della strada che vi conduce

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Veduta di alcuni Sepolcri laterali alla strada che indroduce nella porta di Pompei

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Veduta del Teatro di Pompei, presa dall'estremità del Portico superiore

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Veduta di una parte del portico di Pompei, dietro la Scena del Teatro

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Vue de Marie-Burg

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IVième Vue de Livourne (Livorno)

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Dorfkirche

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Blick auf Rom. Bei der Villa Patrizi

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Brücke mit Wassermühle und Staffage

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Wald in den Monti del Matese

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Dianotal (Kalabrien)

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Château Gisors. Bewachsene Ruine

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Barletta. Hafen mit kleinen Schiffen

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Dieppe, Mauerturm mit Hausern am Hafen

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Die Bucht von San Stefano bei Monopoli

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Faraglione della Trezza (rechte Hälfte)

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Manfredonia. Hafenbefestigung mit langer Holzbrücke

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A Gisors. Stadttor von außen

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Blütenzweig

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Trani. Hafenbefestigung und rechts zwei Kirchen

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Isola di Cirella. Bucht mit ansteigenden Bergen, rechts Boot mit ruhenden Fischern

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Balserano

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